Die Sprengung des Hotel Europe (Kaiserbau)


Zur Geschichte des Kaiserbaus findet sich auf den Seiten des Kunstprojektes Hotel Europe etwas.
Was soll ich mir da selbst noch was aus den Fingern saugen? :-)
Weiteres zur Geschichte und zur Sprengung findet sich auf den Seiten der Stadt Troisdorf.
 

Der Tag der Sprengung:

6:15    Mein Wecker randaliert. Das ich nur dreieinhalb Stunden geschlafen habe,
           interessiert wohl keinen?
6:25    Aus dem Bett quälen, Morgentoilette, Kaffee kochen. Fotoausrüstung ins
           Auto bringen ...
6:50    Los jetzt! Ab ins Auto und Richtung Troisdorf düsen. Schönstes Frühlingswetter:
           Strahlender Sonnenschein, kühl, leichter Wind aus Südost.
7:00    Ankunft im Zielgebiet, Industriegelände Troisdorf Spich. Verkehr wie an einem
           Werktag. An der von mir vorher als Standort ausbaldowerten Wiese natürlich
           kein Parkplatz mehr. Also weiter ... dann doch noch eine Parklücke emtdeckt.
           Nach 10 min Fußmarsch um
7:10    Ankunft auf der Wiese. Auf den dort befindlichen Erdhügeln noch genug Platz
           für meine Kamera und mich. Also erstmal Stativ ausklappen (Platz sichern,
           Äquivalent zum Handtuchtrick) und einen Kaffee trinken.
7:20    Kamera auspacken, den darin befindlichen Film mit weiteren Fotos vollmachen.
           Leute, das noch stehende Kunstwerk, das Drumherum,  ...
7:30    Die Wiese füllt sich zusehends ...
7:45    Die Spannung steigt ... ich lege den Film ein, montiere die Kamera aufs Stativ,
           stelle alles für die Sprengung ein (1/1000, f=4,5, 100mm, 200ASA, Serienschaltung)
7:55    Das erste Hornsignal! Bei den anderen Zuschauern und mir macht sich leichte
           Nervosität breit.
7:59    Das zweite Hornsigmal!! Die Nervosität ist schlimmer als vor meiner Führerscheinprüfung ...
8:00    Auf die Sekunde genau ein dreifacher trockener Knall und die Dinge nehmen ihren
           unaufhaltsamen Lauf.
8:01    Ausser einer gigantischen Staubwolke, die dank Südostwind nicht zu uns herüber zieht,
           ist im Moment nicht viel zu sehen.
8:03    Die in sich zusammen gesunkenen Überreste der Ruine schälen sich langsam aus dem
           Staub und erwecken den Eindruck, ein Architekt auf einem LSD-Trip habe sich
           ausgetobt.
8:05    Die ersten Zuschauer verlassen die Wiese -- der Hunger treibt sie wohl an .-)
8:15    Die Wiese hat sich fast völlig gellert, ich schlürfe den Rest  meines Kaffees und packe
           meinen Kram zusammen.
8:20    Auf der Straße totaler Stillstand, überall nur Autos ... ich schlängele mich durch den
           gigantischen Blechhaufen in Richtung meins Autos. Dort ist fast gar kein Verkehr und ich
           kann ungestört Richtung Heimat rollen ...

Die bildnische Dokumentation:


 

(c) Wastl / 2001